Beim Aufhängen der Glocke im August 2023 wurde festgestellt, dass die vorgesehene Erneuerung der Traufen zur Südseite nicht durchgeführt werden konnte, da die Balken der Unterkonstruktion hierfür teilweise stark verrottet sind. Bei einer weiteren Begutachtung des Turmes von Fachleuten wurden auch noch weitere Schäden in der Holzkonstruktion festgestellt. Die Mauerauflagebalken für das Turmgebälk sind im Laufe der Jahre ebenfalls auf dieser Seite teilweise verwittert und haben sich bereits um etwa 2 cm. verjüngt, dadurch hat sich der Turm an der Spitze zur Südseite etwas geneigt. Nun hat eine Zimmereifirma aus Northeim den Auftrag bekommen die schadhaften Balken für die Auflagen auf dem Mauerwerk und für die Traufen Befestigung auszutauschen. Hierfür wurde bereits am 10. September an der Süd – und Westseite ein Gerüst aufgebaut. Die Kupferplatten wurden an der unteren Schräge vom Turm auf den beiden Seiten von den Zimmerleuten entfernt. Hierbei traten noch weitere Schäden an den Balken auf, die durch undichte Stellen an den Kupferplatten, diese sind durch fehlerhafte Reparaturen in früherer Zeit, entstanden. Die neuerlichen Schäden wurden von je einem Mitarbeiter der Landeskirche in Wolfenbüttel und der Propstei in Seesen bei einem Termin vor Ort aufgenommen. Dafür muß die Verschalung unter den Kupferplatten, und eventuell auch schadhafte Balken mit erneuert werden. Im Anschluß soll dann der Turm voraussichtlich mit Schiefer neu eingedeckt werden. Der Turm war bereits einmal mit Schieferplatten bedeckt, die 1932 durch die heute noch bestehenden Kupferabdeckungen ersetzt wurden. Nun muß über das weitere Vorgehen und über die Finanzierung entschieden werden. Zum Austauschen der 2 Mauerauflagebalken wurden die Turmtragebalken einzelnen mit 2 Hartholzkeilen gegeneinander getrieben und so etwas angehoben um die Teilstücke des gesamten Balkens zu entfernen. Die neuen Eichenbalken wurden ebenfalls in Teilstücken, die an den Enden jeweils überlappen und mit Schrauben verbunden werden, wieder eingefügt.
Auf der Westseite wurden die Kupferplatten und die Verschalung nur im unteren Bereich ganz – und links neben der Uhr aber die gesamte Schräge abgenommen, da hier die Unterverschalung sehr stark verwittert war. 1. Auflagebalken für die Schalung mußte auch hier wegen Witterungsschäden erneuert werden. Für die anderen Balken wurden nur die unteren kurzen Auflagen ersetzt. Mit 4 cm. starken Brettern wurden die Schrägen wieder geschlossen. Die Bretter müssen so stark sein, um darauf anschließend die Schieferplatten nageln zu können. Dünnere Bretter würden federn und die Schieferplatten nicht festsitzen. Auf die Bretter kam dann eine spezielle Abdeckfolie die zum Verschiefern benutzt wird, und mit Dachlatten befestigt wurde. Durch diese Folie ist das Dach nun geschlossen und kann über den Winter so vor dem Wetter schützen bevor dann voraussichtlich im nächsten Frühjahr- Sommer die Arbeiten mit dem Verschiefern abgeschlossen werden können. Die Traufe an der Südseite wurde als letztes noch angebracht. Über den Winter ist somit das Dach erst einmal Wetterfest, und das Gerüst wird erst einmal wieder abgebaut.
Im Innern des Turms wurden ebenfalls Holzarbeiten durchgeführt. Zu dem Bereich der beiden Glocken steht bisher eine Aluleiter, das ist aus Sicherheitsgründen nicht zulässig und muß durch eine Treppe ersetzt werden. Hierfür mußten in der Deckenkonstruktion Veränderungen vorgenommen werden. Auch für die diagonalen Balken des Glockenstuhles gab es Änderungen. Da hier nur schmale Balken standen die nur in Teilbereichen verstärkt wurden, dies ist statisch nicht zulässig und es mußten auf der gesamten Länge Zwischenbalken eingezogen werden die unten und oben verschraubt wurden.

Das Gerüst an der West – und Südseite der Kirche

Die verrotteten Balken der Traufe und der Mauerauflagebalken.

Der neu eingefügte Mauerauflagebalken an der Südseiteite.

Der Einbau der neuen Balken.

Die Holzkeile zum Hochtreiben der Auflagebalken. Pfeil

Die 2 neuen Mauerauflagebalken.

Alle neuen Balken für die Verschalung an der Südseite.

Die Morsche Verschalung auf der Westseite. Hier hält kein Nagel mehr.

Die Balken auf der Westseite

Der Diagonalbalken mit den Vertsärkungen.

Die vertsärkten Balken.

Die Wetterfeste Südseite.

Die Westseite vor dem kompletten Abschluß mit Folie.

Der Kirchturm wird 1932 neu gedeckt. Unten sieht man noch die Schieferabdeckung.

