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Kyffhäuserbund - Kriegerverein - Soldatenverbände
Liebe Leser, nachfolgende Zeilen sollen erklären, "Wer wir sind"
und woher der Vereinsname stammt!

 
Jeder kann nachlesen, dass sich im Jahre 1786 (es ist gleichzeitig das Todesjahr Friedrichs des Großen) einige ehemalige Soldaten zu einer
militärischen Schützenbrüderschaft in Wangerin (Pommern) zusammenschlössen. In ihr standen sie kameradschaftlich füreinander ein.
Diese Gründung der Wangeriner Soldaten stellt den Ursprung der Tradition unseres Bundes dar.
Nach den Befreiungskriegen 1812/13 bildeten sich überall in Deutschland Kriegervereine. Die Kameradschaftsgründungen, vor allem nach 1840 in
Preußen, trugen dem Bedürfnis Rechnung, den Veteranen ein würdiges militärisches Begräbnis zu bereiten.
Durch Kabinettsorder vom 22.02.1842 gab König Friedrich Wilhelm IV solchen Militär-Begräbnis-Vereinen einen besonderen Status nach dem in
der Folgezeit die meisten Gründungen dieser Art stattfanden. Nach den Kriegen 1864, 1866 und 1870/71 wuchs die Zahl der
"Kriegervereine" rasch an. Die Fürsorge für die Witwen und Waisen der gefallenen Kameraden hatte nunmehr Vorrang. Es zeigte sich auch bald,
dass die einzelnen Vereine den finanziellen Anforderungen auf die Dauer nicht gewachsen waren.
Bereits vor 1900 hatten sich in einigen Ländern die Kameradschaften zu Landeskriegerverbänden zusammengeschlossen. Der Ruf nach
Zusammenfassung aller Kriegervereine wurde immer stärker. Für dieses Ziel setzte sich ganz besonders der im Jahre 1872 gegründete "Deutsche Kriegerbund " ein. Er erreichte sein Ziel aber nicht, da entsprechend der förderativen Grundlage die Landesherren eigene bundesstaatlich begrenzte Landesverbände bevorzugten.
Erst nach dem Tode Kaiser Wilhelms I. gelang die Einigung. Ein dem deutschen Kriegerbund vorliegender Antrag zwecks Errichtung
eines Denkmals auf dem Kyffhäuserberg als Symbol für die Einigung aller deutschen Stämme im Kriege 1870/71 unter Wilhelm I. wurde in der Folge von allen Landeskriegerverbänden angenommen. Es waren aber nicht die Landeskriegerverbände allein, aus deren Mitteln
das Kyffhäuserdenkmal errichtet worden ist. Vielmehr wurde das Denkmal - nach einer vom Deutschen Kriegerbund
einberufenen Sondertagung der Vertreter sämtlicher deutschen Kriegerverbände- durch eine Sammlung, die von allen Kriegerkameradschaften durchgeführte wurde, finanziert. Dieses Monument im grünen Herzen Deutschlands, auf dem sagenumwobenen Kyffhäuserberg in Thüringen, wurde im Jahre 1896 als Mahnmal der deutschen Einheit eingeweiht. Seine Errichtung löste eine starke Bewegung aus, noch vorhandenes
landsmannschaftlich Trennendes zu überwinden. Die bis dahin sehr der Stammeseigenschaft verbundenen Landeskriegerverbände fanden sich
am 1.1.1900 zum Kyffhäuserbund zusammen, dessen Name sich vom Kyffhäuserdenkmal herleitet.
Dieses Beispiel zu Beginn des neuen Jahrhunderts deutscher Einigkeit führte in allen deutschen Landen zur Gründung weiterer Kameradschaften. Bald waren es rund 2 Millionen Mitglieder, vereinigt in 22.000 Kameradschaften. Pflege und Förderung der Kameradschaft blieben für den Kyffhäuserbund das Grundelenient seines Wirkens. Daraus erwuchs die Kameradschaft der Tat in gegenseitiger Hilfe und
Unterstützung für bedürftige Kameraden, die sich besonders im 1. Weltkrieg und der Nachkriegszeit bewähren sollte. In Not geratene und alte
Kameraden wurde unterstützt. Auf sozialem Gebiet wurde sehr viel getan; Waisenhäuser und Erholungsheime unterhalten.
Anfang 1922 wurde der Kyffhäuserbund in den "Deutschen Reichskriegerbund Kyffhäuser" umgewandelt. 1937 erfolgte die Umbenennung in
"NS-Reichskriegerbund"! 1943, als der Kyffhäuserbund widerrechtlich aufgelöst wurde, zählte er über 4 Millionen Mitglieder in 42.000 Kameradschaften. Er war damals der größte Soldaten-und Veteranenbund der Welt. Vorausgegangen war, daß der Kyffhäuserbund in der Geschlossenheit alter Soldaten den Nationalsozialisten , als sie 1933 zur Macht gelangten, politisch unerwünscht war.
Schon 1932, als Hitler für das Amt des Reichspräsidenten kandidierte, hatte der Präsident des Bundes die Mitglieder aufgerufen, den Ehrenpräsidente des Kyffhäuserbundes, Generalfeldmarschall von Hindenburg, zu wählen. Hitler hat seine Niederlage dem " Kriegerverein ", wie er ihn nannte, nie vergessen. Als der Kyffhäuserbund und sein Ehrenpräsident v. Hindenburg sich vor die jüdischen Frontsoldaten stellten, kam es zu neuerlichen Schwierigkeiten mit der NSDAP, auch deshalb, weil politisch Andersdenkende in den Kyffhäuserbund eintraten, um gegen Pressionen der NSDAP abgesichert zu sein. Die Auflösung des Bundes gelang Hitler erst wie oben gesagt im Jahre 1943,
mitten im Krieg! Die Wiedergründung erfolgte erst 1952. Es tritt nun die Frage auf, warum nicht schon nach Kriegsende 1945?
Erstens hatten die Besatzungsmächte etwas dagegen und zweitens mußte man von den Schrecken des Krieges und der Gewaltherrschaft Abstand finden! Zwischenzeitlich sind zu den ehemaligen Soldaten des 1. und 2. Weltkrieges auch zahlreiche Soldaten und Reservisten gestoßen, dazu viele Mitbürger, darunter mehrere Tausende von Jugendlichen, die sich dem Deutschen Jugendbund Kyffhäuser e.V. oder den vielen Kameradschaften angeschlossen haben. Es muß aber auch festgestellt werden, daß viele Kameradschaften nach
dem 2. Weltkrieg nicht wiedergegründet wurden. Einige Kyffhäuser-Kameradschaften sind auch heute noch " selbständig " und nicht dem Kyffhäuserbund e.V. angegliedert. Aber alle haben das gleiche Ziel; nämlich die Kameradschaft zu pflegen,